FREAKSHAKES
Der Milchshake, eine absolute Ikone amerikanischer Esskultur, erfährt ein Comeback – dessen Epizentrum befindet sich dieses mal allerdings in Australien! 'Comeback' ist übrigens eine gewaltige Untertreibung; handelt es sich hierbei doch eher um eine waschechte Mutation.
Freakshakes, so nennt Anna Petridis, eine der Erfinderinnen dieser Monstrositäten und Mitbesitzerin der australischen Pâtisserie Pâtissez diese hochgestapelten, von Zucker und Fett nur so triefenden Shakes mit lebensverkürzendem Potenzial. Neben obligatorischer Milch und Eiscreme beinhalten diese unter anderem Muffins, Donuts, Pretzel, Karamellsauce, Sahneberge, Schokoriegel, Fruchtstücke (ein bisschen Gesundes gegen das schlechte Gewissen der Health-Food-Fremdgeher), Kekskrümel, Sirup, Waffeln, Zuckerstangen, Erdnusskrokant, Marshmallows, Nutella und am besten alles auf einmal mit einen Stück Torte obendrauf.
Kunstvoll gestapelt und den Gesetzen der Physik trotzend, werden die Freakshakes meist in einem überdimensionierten Henkelglas serviert. Dieses steht wiederum auf einem Teller, denn dass der Shake überbordend nach allen Seiten tropft ist erstens gewollt und zweitens unumgänglich. Noch ein Strohhalm, und die Schlacht kann beginnen. Selbstverständlich nicht, ohne dass vorher noch ein Bild für Instagram geknipst wurde.
Eine Rezeptidee für Einsteiger ist der ...
Death in the Black Forest
Nehmen Sie e in großes Henkelglas und bestreichen Sie zunächst ca. ¼ von dessen Innenwand mit Schokoladensauce (bspw. mit Hilfe eines Löffelrückens). Keine Sorge, hier muss nicht exakt gearbeitet werden – hier wird geklotzt UND gekleckert!
Bereiten Sie im Mixer mit Milch und Vanilleeis einen einfachen, möglichst dickflüssigen Milchshake bzw. Frappé zu. Bevor dieser ins Glas darf, geben Sie jedoch erst einmal einen ordentlichen Löffel geschlagener Sahne hinein. Anschließend noch eine Handvoll zerstoßener Cantuccini und ein wenig Mandelsirup. Geraspelte Schokolade vielleicht? Na gut, ein bisschen Kirschkompott darf auch noch dazwischen!
Alsdann vorsichtig den Milchshake eingießen. Jedoch keinesfalls ganz bis zum Rand, denn jetzt geht es erst richtig los:
Viel Schokoladensauce und nochmal Sprühsahne, quasi als Fundament.
Wir finden, dass ein Stück warmer Kirschstreusel die beste Wahl für eine Garnitur ist. Einfach möglichst dekorativ auf das Glas setzen. Und anschließend eine dicke Kugel Vanilleeis; dann kurz warten, bis diese auf dem warmen Kuchen leicht zerlaufen ist.
Nun noch ein paar rote Kirschen und zerstoßene gebrannte Mandeln – et voi.. Ach was, übergießen wir das Ganze mit Kirschkompott, Vanillesauce und ein paar Schokosplittern und platzieren noch ein Cantuccini obendrauf. Diese Schritte so lange wiederholen, bis wirklich nichts mehr geht. Haben wir erwähnt, dass das Henkelglas unbedingt auf einem tiefen Teller stehen sollte? Zum zerstörungsfreien Genuss unbedingt unter Zuhilfenahme eines Strohhalms und einer Schaufel genießen – und aus Gründen der Gesundheit am besten mit mindestens einer (bzw. einem) Gleichgesinnten teilen.
[Dieser Beitrag ist ursprünglich erschienen am 19. August 2016 im Barstuff.de BLOG]