Tipps zur Glaspflege

Jeder erfahrene Gastronom unter unseren Lesern wird bereits eine größere Menge Geld in Neuaufbau oder Erweiterung eines Gläsersortiments investiert haben, und weiß spätestens seit diesen Ausgaben um die dringende Wichtigkeit der richtigen Glaspflege.

Gute Gläser haben ihren Preis, und es wäre schlicht unwirtschaftlich, wenn sie bereits innerhalb kürzester Zeit wieder ersetzt werden müssten. Wer dabei dringende Neuanschaffungen außer Acht lässt, riskiert gar einen Engpass im laufenden Betrieb – der Super-GAU! Doch darüber hinaus sind nicht bloß in intakte, sondern gut gepflegte Gläser aus einem weiteren Grund essenziell: Sie vermitteln einen gehobenen Anspruch seitens des Gastronomen und sprechen dabei gleichermaßen das Qualitätsbewusstsein der Gäste an.

Die ‚richtigen‘ Gläser passen immer zum Gesamtauftritt eines Geschäfts: Sie tragen damit zum Wiedererkennungswert Ihres Etablissements bei und helfen, einen einprägsamen (positiven!) Eindruck zu hinterlassen. Wer hingegen Gläser mit Blau-, Gelb- oder Grauschleier, Verkalkungen oder Glaskorrosion auf den Gästetisch stellt, riskiert, seine Gäste abzuschrecken. Wir werden deswegen im Folgenden ein paar grundsätzliche Fragen zum Thema Glaspflege diskutieren, und die Möglichkeiten für Sie erläutern.

Handarbeit vs. Maschine

Besonders eine grundlegende Frage kommt in Zusammenhang mit dem Thema Glaspflege immer wieder auf: Sollten Sie Ihre Gläser von Hand spülen oder in der Spülmaschine reinigen?
Nun, beide Methoden haben ihre speziellen Eigenarten und bringen Vor- und Nachteile mit sich, welche Sie am Ende selbst gegeneinander abwägen müssen.

Eine erste Linie kann man dabei zwischen Normalglas (Kalk-Natron-Glas) und Kristallglas ziehen. Ersteres ist das typische Massenglas; Kristallglas dagegen ist ein spezielles Material, welches sich durch besondere Lichtbrechung und Transparenz auszeichnet. In Abgrenzung zueinander spricht man auch von ‚Weichglas‘ (Kalk-Natron-Glas, schmilzt bei niedrigeren Temperaturen) und ‚Hartglas‘ (Kristallglas, höherer Schmelzpunkt).
Auch, wenn viele Gläser von Seiten der Hersteller für die Reinigung in der Spülmaschine freigegeben sind, sollten insbesondere Kristallglas bzw. Bleikristall wenn möglich immer von Hand gewaschen werden! Reinigungstabs und Spülmaschinensalz können auf Dauer die Oberfläche vor allem von Bleikristall schädigen. Bleifreies Kristallglas ist durch seinen hohen Kaliumanteil am anfälligsten für Glaskorrosion und reagiert dazu sehr empfindlich auf Hitzespannungen. Gravuren, Schliffe und Veredelungen (bspw. aus Gold) können in der Spülmaschine ebenfalls schneller beschädigt werden.

Wichtig für die richtige Glaspflege ist übrigens auch die genau Deklaration der Gläser: die Bezeichnung ’spülmaschinengeeignet‘ ist nicht verbindlich definiert und wird von den Glasherstellern auf Basis selbstgewählter Kriterien vergeben! Für die ‚Spülmaschinenfestigkeit‘ gibt es dagegen zwei DIN-Normen; bei diesen Gläsern finden Sie immer eine Angabe der mindesten Spülmaschinen-Zyklen. Zusätzlich kommen bei manchen Glasherstellern bzw. Produktreihen spezielle Eigenmaterialien zum Einsatz, die durch besondere Herstellungsverfahren bspw. eine erhöhte Bruchfestigkeit aufweisen.

In der Praxis ist es manchmal keine Entscheidungsfrage, auf welche Art man Gläser spült. Nach dieser kurzen Einführung möchten wir Ihnen deshalb im Folgenden konkrete Informationen dazu geben, wie Sie sowohl beim maschinellen als auch beim Spülen von Hand die Lebensdauer Ihrer Gläser verlängern können:

Tipps zur Reinigung in der Spülmaschine

  • Die Gläser am besten nie heißer als 60°C, idealerweise nur im Schongang und mit milden, möglichst gering dosierten Spülmitteln waschen. Bei höheren Temperaturen kommt es sonst mit der Zeit zu Glasschädigungen wie bspw. Trübungen.
  • Um Waschmittelrückstände zu vermeiden, müssen die Gläser außerdem stets gut klargespült werden!
  • Nach dem Waschvorgang die Klappe des Geschirrspülers einen Spaltbreit öffnen, um den heißen Dampf entweichen zu lassen. Dieser kann die Oberfläche der Gläser auf Dauer korrodieren lassen.
  • Durch Wasserbewegungen in der Spülmaschine sind immer Schäden möglich – es ist deswegen besonders wichtig, die Gläser so in die Maschine zu stellen, dass sie nicht aneinanderschlagen. Der Einsatz von Gläserspülkästen ist wenn möglich auf jeden Fall zu empfehlen; sie gewährleisten optimalen Schutz für Ihre Gläser!
  • Idealerweise Kristallglas getrennt von Metallen spülen, um Gelbschleier zu vermeiden!
  • Bei verschwommenen Gläsern mit einem Gelbfilm nach dem Spülvorgang: Weniger Salz benutzen! Reinigen Sie die Gläser mit einer Mischung aus Essig und warmem Wasser oder etwas Klarspüler.

Tipps zum Spülen von Hand

  • Zu Anfang ein scheinbar selbstverständlicher Tipp mit großem Potenzial: Benutzte Gläser nach dem Gebrauch möglichst schnell mit etwas lauwarmem Wasser ausspülen, damit sich Getränkereste (z. B. bei Rotwein) gar nicht erst festsetzen!
  • Haben Sie doch hartnäckige Rückstände in Ihren Gläsern, füllen Sie diese erst einmal mit etwas Essig und lauwarmem Wasser, lassen Sie das Gemisch etwas einwirken und spülen Sie die Gläser anschließend mit Wasser aus.
  • Bei sehr starken Verschmutzungen können Sie Ihren (Kristall-)Gläsern auch ein Bad mit mildem Spülmittel zubereiten und sie über Nacht darin liegen lassen. Achtung: Dies gilt nicht für Gläser mit Verzierungen (bspw. aus Gold) – die Tenside unterwandern die Farbe und können diese lösen!
  • Um Glasbruch durch Aneinanderschlagen zu vermeiden am besten ein Glas nach dem anderen in die Spüle geben.
  • Nach dem Spülen die Gläser mit einem fusselfreien Tuch trocknen, um Wasserflecken zu vermeiden. Baumwolltücher sind durchaus geeignet, besser sind jedoch Leinen- oder Mikrofasertücher. Trockene Staubtücher sind für die Glaspflege und -reinigung von Kristallgläsern ungeeignet; mit ihnen können Sie Kratzer in die Glasoberfläche polieren!
  • Die Gläser beim Abtrocknen und Polieren nicht am Stiel anfassen und dabei drehen! Insbesondere die Bodenplatte niemals entgegengesetzt zum Kelch drehen; dabei bricht leicht der Fuß des Glases ab (‚Abdrehen‘). Besser ist es, den Kelch vorsichtig an der Wölbung anzufassen. Idealerweise nehmen Sie zwei Tücher – eines zum Trocknen und eines zum Halten.
  • Profitipp: Für besondere Brillanz halten Sie die Gläser vor dem Polieren kurz über kochendes Wasser in den Wasserdampf.

Abschließende Hinweise zur Wasserhärte

Gläser sind der Wasserhärte gegenüber ‚in beide Richtungen‘ empfindlich: Wenn Sie hartes oder kalkhaltiges Wasser haben, können auf den Gläsern weiße Kalkablagerungen auftreten. Gegen diese hilft eine Mischung aus gleichen Teilen Essig und heißem Wasser. Lassen Sie diese über Nacht einwirken.
ACHTUNG: Immer wieder empfehlen verschiedene Quellen Zitronensaft oder Spiritus als Hausmittel zur Kalkentfernung – diese eignen sich jedoch nicht wirklich dazu! Die feinen Glasporen nehmen die Substanzen auf, was den Genuss von Getränken aus demselben Glas später ruinieren kann. Dasselbe gilt für Staub und Umgebungsgerüche, weswegen Gläser am besten in geschlossenen Schränken aufbewahrt werden sollten.

Ist das Wasser hingegen zu weich oder sauer (pH-Wert <6), greift es die Oberfläche der Gläser noch mehr an. Diese können sich in der Folge bläulich verfärben (‚irisieren‘); im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Glaskorrosion. Um dem entgegenzuwirken spülen Sie Ihre Gläser von Hand und mit möglichst wenig Spülmittel. Vermeiden Sie dabei längeren Kontakt mit dem Wasser.

Wir hoffen, dieser Guide ist für Sie von Nutzen und Sie haben nicht zuletzt dank seiner Hilfe möglichst lange Freude an Ihrem Gläsersortiment!

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